Im Stimmungshoch
An Weihnachten läuft das gastliche Haus von Elske Paul und ihrer Familie zu wahrer Bestform auf. Das sonnige Ambiente schafft dazu den perfekten Rahmen für ein festliches Essen und ein geselliges Miteinander mit extra viel Herzenswärme.
Trotz ihrer vier Kinder waren Elske und ihr Mann Cees bislang wenig sesshaft. Die Familie ist bereits innerhalb der Niederlande öfters umgezogen, und zuletzt haben sie eine Weile in Deutschland gewohnt. „Aber ich habe das Meer vermisst. Tagesausflüge an die See und Urlaube haben einfach nicht mehr ausgereicht, um meine Sehnsucht zu stillen. Als uns dann das Haus in Zandvoort zum Kauf angeboten wurde, war das eine absolut glückliche Fügung“, erläutert Elske ihren spontanen Entschluss zum Kauf eines Hauses, an dem noch einige Veränderungen vorzunehmen waren, bevor es wirklich zu ihrer Traumimmobilie wurde. Hilfreich dabei war der Umstand, das Cees’ Vater Architekt ist und Elske ein ausgesprochenes Händchen für schöne Inszenierungen besitzt.
Fantasievolle Souvenirs
Die gelernte Dentalhygienikerin hat eine Menge Fantasie, wenn es um die Gestaltung von Räumen geht. Inspiration erhält sie dazu auf ihren regelmäßigen Reisen nach Marrakesch. „Ich habe ein großes Faible für das lokale Handwerk in Marokko und komme nie ohne das eine oder andere Souvenir zurück“, lacht Elske über ihre ansehnliche Sammlung von Kissenbezügen, Teppichen und Plaids im Berber-Look, die von zahlreichen Streifzügen durch die Souks der Altstadt zeugen. Die zumeist wollweißen Textilien mit schlichten grafischen Verzierungen wie der traditionelle Beni Ourain im Wohnzimmer vor dem Kamin sorgen für helles sonniges Strandhaus-Flair, das durch den weiß gekälkten Dielenboden seine authentische Erdung erhält.
Einladung zur Auszeit
Der Stil zieht sich konsequent durchs gesamte Haus, aus dem die neuen Besitzer alles Dunkle und Erdrückende zugunsten von offener Luftigkeit verbannt haben. Die Badezimmer, die ebenfalls in die Jahre gekommen und renovierungsbedürftig waren, laden heute im mediterranen Look zu einer kleinen Auszeit ein. Dazu ließ Elske nach ihren Vorstellungen den Boden mit Flusskieseln belegen und eine offene Waschtischkonsole aus Hartschaumplatten bauen. In Betonoptik verputzt, wirkt die Konstruktion absolut massiv und wie fest eingebaut. Hier wie auch in den Schlafzimmern beherrschen ebenfalls helle Natur-töne die Szenerie. Ein Lampenschirm aus Rattan statt der obligatorischen feuchtraumgeeigneten Deckenleuchte setzt einen exotischen und zugleich wohnlichen Akzent in das ehemalig stimmungsmäßig eher nüchterne Badezimmer.
Festtagsvorbereitungen steigern die Vorfreude
Und auch wenn das gesamte Ambiente des Hauses über das ganze Jahr hauptsächlich durch exotische Grünpflanzen kleine, natürliche Farbtupfer erhält, gelten zur Weihnachtszeit andere Regeln. „Ich liebe diese besondere Atmosphäre am Ende des Jahres über alles und kann gar nicht früh genug damit anfangen, das Haus in winterliche Festtagsstimmung zu bringen. Valérie und Jeannique, unsere beiden ältesten Töchter, wohnen nicht mehr mit uns, aber sobald der Advent beginnt, sind sie mit ihren Freunden regelmäßige Gäste. Wir backen und kochen zusammen und verbringen herrliche Abende am langen Esstisch und später vor dem Kamin“, freut sich das Mutterherz über die festen Rituale, an denen ihre Kinder auch im jungen Erwachsenenalter festhalten. Pünktlich zum diesjährigen Fest ist auch der neu gestaltete Wintergarten fertig geworden, den die Hausherrin gemeinsam mit ihrem Schwiegervater geplant und umgesetzt hat. Der Anbau bietet als Ergänzung zur lauschigen Sitzecke in der Küche einen lichtdurchfluteten Platz für einen zweiten Tisch, an dem bequem zehn Leute gemeinsam sitzen und tafeln können.
Abwechslung als Herausforderung
Beim Stil der Dekoration folgt Elske keinen festen Traditionen. Ihr macht es vielmehr Spaß, jedes Jahr ein neues Farbkonzept zu kreieren. Dazu holt sie sich Anregungen in Zeitschriften, auf Pinterest, in den Häusern ihrer Freundinnen und natürlich beim Bummel durch die Läden der Stadt. „Ich mag die Abwechslung und empfinde es als Herausforderung, mir immer wieder etwas Neues zu überlegen. Im letzten Jahr hatten wir einen total bunt geschmückten Weihnachtsbaum. Aber dieses Jahr setze ich mal wieder auf skandinavische Zurückhaltung. Die passt einfach zu gut in unser Zuhause“, lacht Elske, deren große Gastfreundschaft schließlich nicht nur in Freundeskreis und Nachbarschaft, sondern auch weit über die Stadt- und sogar Landesgrenzen hinaus geradezu legendär ist.
Stammgäste und Sonnenuntergänge
Denn neben ihrem Beruf und den Aufgaben als Mutter vermietet sie noch Ferienhäuser. Zu den Objekten gehört auch das eigene Strandhaus (ELSK Cottage über booking.com), das sich genau nebenan befindet und natürlich den gleichen Charme wie ihr eigenes Zuhause ausstrahlt. „Für mich ist es perfekt, immer auch noch ein zweites Haus umgestalten und dekorieren zu können. So wechseln Möbel und Accessoires regelmäßig den Standort für eine immer neue Optik. Das gefällt auch unseren Stammgästen, die so immer etwas Neues zu entdecken haben“, erklärt die glückliche Wächterin über einen stattlichen Fundus an Einrichtungsobjekten. Wenn aber der Heiligabend naht, gehört ihre Zeit und Aufmerksamkeit ganz ihrer großen Familie. „Der Abend wird bei Sonnenuntergang mit einem Glühwein eingeläutet, Cees und die Kinder bereiten gemeinsam das Essen vor. Und ich schmücke den Tisch, so will es unsere Tradition“, schwärmt Elske von dem erprobten Ritual, das die sechs über alle Umzüge hinweg an den unterschiedlichsten Orten kultiviert haben. Jetzt endlich liefert das Meer vor der Tür noch den rauschenden Soundtrack. Ein Traum!
FOTOS COCO FEATURES/ANNEKE GAMBON