Wohnen

Wir stehen auf Holz

Aline Müller, Online-Editor 28. Dezember 2024

Ob Parkett oder Dielen – Holzböden bringen optisch Wärme in jede Wohnwelt. Dabei kann, muss das Material aber nicht das Original sein. Authentische Nachbildungen haben sowohl ihren Reiz als auch eigene Vorteile. Wir helfen bei der perfekten Wahl.

Diese Eichendielen sind ein echter Eyecatcher und wirken einladend. FOTO: Parquet Undici

Echtholz

Parkett und Dielen gehören für viele zur ersten Wahl, wenn es um den passenden Bodenbelag in den eigenen vier Wänden geht. Und das nicht ohne Grund: Das Naturmaterial Holz sorgt dank seiner feuchtigkeitsausgleichenden Eigenschaften für ein gutes Raumklima zu jeder Jahreszeit. Zudem punktet es auch haptisch. Angenehm fußwarm heizt es sich auch an heißen Sommertagen nicht auf. Strapazierfähig und robust verwandelt die Echtholzoberfläche Gebrauchsspuren in edle Patina. Diese Tatsache macht die Entscheidung zu einer der nachhaltigsten überhaupt. Entgegen landläufiger Meinung eignet sich Echtholz übrigens auch für Feuchtbereiche wie Küche und Badezimmer. Lediglich dauerhafte Nässe mag es nicht, deshalb sollten Wasserlachen sofort aufgewischt werden. Und noch ein Mythos wird einkassiert: Denn entsprechend verarbeitetes Hartholz verträgt sich auch mit Fußbodenheizungen richtig gut! 

Holzböden brauchen die richtige Pflege. FOTO: Osmo

Pflegetipps
Parkett und Dielen bleiben über Generationen schön, die Pflege hält sich in Grenzen. Lieber staubsaugen als feucht wischen – der tägliche Aufwand ist gering. Gelegentliches Ölen oder Wachsen schützt unversiegeltes Holz zuverlässig. Und selbst für eine grundlegende Sanierung muss nicht erneuert werden. Ein professioneller Nachschliff lässt den Boden auch nach Jahrzenten wieder wie neu erscheinen. 

Belastbar, wohngesund und umweltfreundlich reycelbar: Bioboden „Purline“ kommt ohne chemische Zusätze aus. FOTO: Wien

Vinyl & Designboden

Es ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach, das Sprachwirrwarr zu durchschauen und die wirkliche Zusammensetzung des poten- ziell neuen Fußbodenbelags zu verstehen. PVC ist aufgrund von mutmaßlich gesundheitsschädlichen Folgen in Verruf geraten, stattdessen wird zu Vinyl geraten. Dabei ist PVC nur die Abkür- zung für Polyvinylchlorid, in dem schon dem Wort nach Vinyl steckt. Tatsächlich sind die bedenklichen Zusatzstoffe längst verbo- ten, und die CE-Kennzeichnung ist ein verlässliches Indiz für die Einhaltung. In sogenannten Bioböden werden Riziniusöl, Rapsöl oder andere nachwachsende Rohstoffe für die Geschmeidigkeit des Materials eingesetzt. Designböden wiederum sind oftmals nur ein Synonym für Vinyl, können aber auch aus Polyurethan (PU) oder Polyolefin gefertigt sein. Der Begriff ist nicht geschützt, und es empfiehlt sich daher immer der Blick aufs Etikett.

TIPP: Ein dickerer Vinylboden lässt sich nicht nur leichter verlegen, er isoliert den Boden und sorgt so für bessere Wärmespeicherung sowie Schalldämmung. 

Alltagstauglich: „Hydron“ hält, was sein Name verspricht – das Laminat ist bestens auch für Feuchträume geeignet. FOTO: Paradox

Laminat

Laminat gilt als der kleine Bruder vom Parkett und ist immer dann gefragt, wenn eine preisgünstigere, aber nicht weniger stil- volle Alternative gesucht wird. Zudem hält das Schichtstoffmate- rial noch ein paar andere gute Eigenschaften parat: Zumeist mit Klicksystem angeboten, lassen sich die Dielen auch selbst, ohne Fachmann, mit etwas handwerklichem Geschick verlegen. Eine Holzfaserplatte dient als robuste Grundlage, darüber liegt eine Dämmschicht, auf die das bedruckte Dekorpapier aufgelegt wird. Dank modernster Digitaltechnologie fällt die Darstellung von Holzmaserungen, aber wahlweise übrigens auch von Naturstein oder Beton, absolut authentisch aus. Zum Schutz erhält das Dekor eine strapazierfähige Versiegelung, die sogar haptisch mit entsprechender Struktur dem Original täuschend ähnelt