Der WOHNIDEE Kerzen-Ratgeber
Was für eine schöne Atmosphäre Kerzen hüllen den Raum im Nu in eine wundervolles Licht, schaffen Gemütlichkeit und Geborgenheit. Besonders in der kalten, dunklen Jahreszeit wissen wir das zu schätzen.
Doch so schön Kerzen auch sind, nicht alle sind ein Segen für die Umwelt. Daher heißt es: Hinschauen beim Kerzenkauf. Selbst wenn „Bio“ draufsteht, lohnt sich ein zweiter Blick. In unserem Kerzen-Ratgeber haben wir die Inhaltsstoffe mal genauer unter die Lupe genommen.
Besser meiden Teil 1: Erdöl / Paraffin
Die meisten handelsüblichen Kerzen bestehen aus Paraffin, einem Produkt aus Erdöl. Genauer ein Nebenprodukt aus Erdöl-Raffinerien. Der Rohstoff ist günstig, zudem schmilzt Hartparaffin bereits bei etwa 55 Grad Celsius und hat eine gute Brennqualität.
Da Öl ein endlicher Rohstoff ist, können Kerzen aus Paraffin nicht nachhaltig hergestellt werden. Die Folgen des weltweiten Erdölabbaus sind aus umwelttechnischen Gründen nicht zu unterschätzen. Hinzu kommt, dass Paraffin zunehmend importiert werden muss.
Besser meiden Teil 2: Palmöl / Stearin
Ebenso wie Kerzen aus Erdöl schaden auch solche aus Palmöl langfristig der Umwelt. Besonders da sie in großen Mengen hergestellt und verkauft werden. Zwar wird Stearin aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen und ist biologisch abbaubar, jedoch handelt ist sich dabei meist um den Rohstoff Palmöl. Seltener sind Kokosöl oder Rapswachs. Stearinkerzen brennen länger als solche aus Paraffin, rußen und tropfen weniger.
Palmöl steht schon länger in der Kritik, da für die Plantagen riesige Flächen des tropischen Regenwalds vernichtet werden, Sind Stearinkerzen nicht weiter gekennzeichnet, muss davon ausgegangen werden dass es sich um Palmölkerzen handelt. Als etwas weniger problematisch gelten Kerzen auf Basis von RSPO-zertifiziertem oder Bio-Palmöl aus nachhaltigem Anbau.
Bio-Kerzen
Für Kerzen aus nachwachsender Biomasse werden Fette und Öle aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet. Sie sind in der Regel eine nachhaltigere und meist schadstofffreie Alternative zu Kerzen auf Erd- oder Palmölbasis. Das recycelte Kerzenwachs brennt geruchsneutral ab.
Alternativen aus Bienenwachs oder Pflanzenwachs
Bienenwachs scheint die umweltfreundlichste Lösung zu sein, oder? Allerdings muss Bienenwachs als Naturprodukt zu über 90 Prozent importiert werden. Das wirkt sich jedoch negativ auf die Umweltbilanz aus. Positiv: Bienenwachskerzen dürfen keine Zusatzstoffe enthalten. Da der natürliche Rohstoff nur begrenzt verfügbar ist, sind Bienenwachskerzen teurer als Kerzen aus anderem Wachs.
Eine vegane und nachhaltige Alternative sind Kerzen aus Pflanzenwachs auf der Basis von Raps-, Sonnenblumen- oder Sojaöl. Achte hier aus die Anbaubedingungen kaufe möglichst Kerzen aus heimischen Bio-Rohstoffen kaufen. Der Preis kann im Vergleich zu anderen Produkten recht hoch sein.
Duftkerzen
Nicht alle Menschen vertragen Duftkerzen gut, Ihnen werden Duftstoffe in unterschiedlicher Intensität zugesetzt, die Allergien verursachen können. Eher empfindliche Menschen sollten deshalb vorsichtig sein und lieber auf solche Produkte verzichten.
Kerzen-Guide für ein sichere Nutzung und viel Spass am Produkt
- RICHTIG AUFSGESTELLT:
Stelle deine Kerzen fest und sicher auf, damit sie während des Abbrennens nicht umkippen können. Vorrichtungen wie Leuchter oder Schalen sollten hitzefest sein und nicht entflammbar sein. Halte Brennteller immer sauber. Streichholzreste, Dochtstücke, sonstige Verunreinigungen gehören nicht in den Brennteller. - ABSTÄNDE HALTEN:
Stelle deine Kerze nicht zu dicht neben- oder übereinander. - SICHERHEIT:
Lasse Kerzen nicht ohne Aufsicht brennen, vor allem nicht, wenn du einschläfst oder länger aus dem Raum gehst. - ZUGLUFT VERMEIDEN:
Zugluft stört die vollständige Verbrennung, die Kerze beginnt zu rußen und tropfen und brennt einseitig ab. - Zu viel Ruß: Eine brennende Kerze sollte nur minimal Ruß abgeben. Wird eine deutliche Rußabgabe erkennbar wird, solltest du eingreifen: Dazu gehört Zugluft zu vermeiden, den Docht kürzen oder gegebenenfalls sogar die Flame auslöschen
- EINSEITIGES ABBRENNEN:
Brennt der Dort einseitig ab, kannst du ihn vorsichtig zur Seite biegen. Ist der Dort erstarrt, solltest du ihn jedoch nie biegen oder abbrechen. - DOCHTLÄNGE:
10 bis 15 Millimeter werden als ideale Dochtlänge angesehen. Da ein längerer Docht Rußabgabe verursacht, solltest du ihn vorsichtig mit einer Schere kürzen. Dazu gibt es spezielle Dochtscheren. Droht die Flamme allerdings zu verkümmern, dann ist der Docht zu kurz. In diesem Fall kannst du die Flamme auslöschen und vorsichtig etwas flüssiges Wachs abgießen. - KERZENRAND:
Beschädige den Kerzenrand nicht, sonst kann das flüssige Wachs auslaufen. Einen zu hohen Rand kannst du im warmen Zustand abschneiden - FLAMME AUSLÖSCHEN:
Tauche den Docht zum Auslöschen in das flüssige Wachs und richte ihn gleich wieder auf. Dadurch raucht er nicht nach. Zudem lässt dich die Kerze beim nächsten Mal leichter anzünden. - WACHSFLECKEN ENTFERNEN
Wachsflecken lassen sich oft recht gut abziehen oder bröckeln ab. Stecken sie allerdings in Textilien fest, kann es helfen, ein saugfähiges Papier, wie Löschpapier, auf die Wachsflecken zu legen und das Papier mit einem heißen Bügeleisen zu bestreichen, so dass das Wachs durch das Papier aufgesaugt wird. Wachsflecken auf glatten Flächen kannst du mit einem Fön flüssig machen und dann mit Papier aufsaugen.