Du bringst mich rauf und wieder runter
Wer nicht gerade ein neues Haus baut oder renoviert, macht sich meist wenig Gedanken um die Treppe, welche verschiedene Etagen und Räume verbindet. Doch Treppen können auch wunderschöne Skulpturen im Raum sein und Stauraum bieten. Ein Blick auf ihre typischen Formen und Eigenschaften.
Gerade Treppen – Der Klassiker mit vielen Vorteilen
Bequem begehbar und ein relativ einfacher Grundriss prägen diese Treppenform. entwickelte gerade Treppenlauf ist zudem die wohl älteste Form im traditionellen Treppenbau. Aus Sicherheitsgründen ist mittlerweile eine Unterbrechung des Steigvorgangs nach 18 Steigungen erforderlich. Meist werden daher zwei Etagen über zwei Treppenläufe mit einem Zwischenpodest verbunden. Es gibt aber auch Versionen mit drei und mehr Läufen oder gar keinen, zum Beispiel, wenn die Treppe im Outdoorbereich als Eingang zum Tragen kommt. Stufen an der Wand montiert oder ganz typisch zwischen zwei Wangen rechts und links: So ist dir die gerade Treppe sicherlich schon oft begegnet. Wahlweise gibt es Varianten mit Durchblick zwischen den einzelnen Stufen oder durch das Geländer. Für einen sicheren Lauf kann es an beiden Seiten der Treppe angebracht werden.
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Vorteile:
- Ein einfacher Wechsel zwischen Ebenen, denn das Steigungsverhältnis der Stufen ist sehr angenehm.
- Richtig bequem ist das Treppenlaufen mit einem Podest nach ein paar Stufen.
- Der Platz unter der Treppe kann wenn gewollt als Stauraum genutzt werden. Hier gibt es diverse Gestaltungsmöglochkeiten, ob Einbauschrank, Regalböden oder daruntergestellter (Mini-)Schreibtisch fürs Homeoffice
- Bei der Materialwahl sind keine Grenzen gesetzt, Beton, Holz und Glas sind nur einige Beispiele. Sehr schick ist gefalteter Stahl, der sich bei minimaler Materialstärke anbietet.
- Funktionalität wird zum Kunstobjekt wenn das technische Konstrukt Treppe bei einer solch filigranen Optik förmlich im Raum schwebt.
- Wer Hilfe beim Treppensteigen benötigt, kann bei einer gerade Treppe in der Regel leicht einen Treppenlift installieren.
Nachteile:
- Im Verglich zur Wendel- oder Spindeltreppe braucht die gerade Treppe im Grundriss mehr Platz.
- Ist das Podest nicht gut sichtbar, kann Sturzgefahr drohen.
Gut zu wissen: Safety first
Die DIN 18065 regelt alles rund um die richtigen Maße und Konstruktionen von Treppen im deutschen Wohnungsbau: Stufenhöhe, Höhenverhältnis der Steigung, Höchstmasse oder die richtige Geländerkonzeption.
Spindeltreppen – die eleganten Hingucker
Als Sonderform der Wendeltreppe verläuft die Spindeltreppe um einen tragenden Mittelpfosten, besitzt aber kein Treppenauge. Ihren Namen hat sie aufgrund des mittelalterlichen Spinnholzes, um welches der Kettfaden gesponnen wurde. Dabei kann die Spender sowohl eine durchgehende Säule sein oder sich aber aus zylindrischen Teilen der einzelnen Stufen zusammensetzen. Als häufig genutzte Wege im Wohnbereich sind Spindeltreppen nicht die optimalste Lösung, sie können aber zum Beispiel durchaus vertretbar sein, wenn sie zu zusätzlich notwendigen Treppen eingebaut werden und kein „Hauptverkehrsweg“ sind. Die Stufen der Spindeltreppe sollten an der schmalsten Stelle über eine Tiefe von mindestens zehn Zentimetern verfügen. In Bezug auf das Steigungsverhältnis sollte die Lauflinie dem einer gerade laufenden Treppe entsprechen,
Die Spindeltreppe ist eine elegante Variante und ein optischer Hingucker, die ihre künstlerische Ader sehr gut mitten im Raum platziert präsentieren kann. Es ist gar nicht so ohne, hier im richtigen Tritt zu bleiben. Dafür hat man sich im Nu bei freier Sicht in den Raum hoch- oder heruntergedreht. Drehwurm allerdings nicht ausgeschlossen.
Vorteile:
- Spindeltreppen eignen sich gut, wenn wenig Grundfläche vorhanden ist.
- Dabei verleihen Sie dem Raum durch ihre gedrehte Form etwas Skulpturales und ziehen geschickt alle Blicke auf sich. Wer hier hoch- und herunterläuft, macht das optische Kunstwerk perfekt.
Nachteile:
- Die Trittsicherheit ist bei dieser Treppenform etwas geringer.
- Große und schwere Gegenstände können nur schwer in die obere Etage getragen werden.
Gut zu wissen: Wendeltreppen
Fast jede Person kennt diesen Begriff und er wird häufig für verschiedene Varianten gebogener Treppen genutzt. Allerdings ist mit Wendeltreppe genau genommen nur die Treppe, deren kreis- oder ellipsenförmiger Lauf sich inklusive Podest einmal vollständig im Kreis, also um 360 Grad, dreht, gemeint. Vermutlich stammten die ersten Wendeltreppen aus dem Brunnenbau. Dort wurden Trittsteine entlang der zylindrischen Schachtwand gebaut. Im Mittelalter, bei der Erschließung runder Turmbauten, erlebten sie einen Aufschwung. Die Wendeltreppe windet sich schraubenförmig um ein zentrales Treppenauge.
Treppen als Möbel – praktisch, flexibel und komfortabel
Du möchtest das oberste Fach im Regal leichter erreichen oder dein Kind einfacher ins Hochbett bringen? Dann können Treppenblöcke, welche direkt an das jeweilige Möbelstück herangestellt oder -geschoben werden können genutzt werden. Auch ein Podest kann die Funktion einer Treppe übernehmen. Möbelrollen mit Arretierung unter einem Stufenblock finden spielend einen neuen Platz im Raum, ohne wegzurollen.
Vorteile:
- Du kannst einen Stufenblock individuell auf ein Möbel abstimmen und konzipieren.
- Ollen unter dem Stufenblock sind besonders clever zum unkomplizierten Verschieben im Raum.
- Die Unterkonstruktion ist prädestiniert für viel Stauraum.
Nachteil:
- Nicht jeder Stufenblock verfügt auch über ein Geländer. Hier kann man schnell selbst eine nachträgliche Lösung mit einfachen Handgriffen finden.