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Wärme, Licht und Knistern

Aline Müller, Online-Editor 16. Oktober 2024

Ob frei stehend oder eingebaut, Kamine und Öfen schaffen in jedem Zuhause Behaglichkeit. Aber welchen Wärmenutzen haben die knisternden Feuerstellen eigentlich? Wir stellen Ihnen verschiedene Modelle vor.

Stilvoll gewärmt. In der kalten Jahreszeit wünschen wir uns extra viel Gemütlichkeit. FOTO: Milieu

Gefühlt war gerade noch der heiße, lange Sommer zugegen – schon begegnen uns wieder Lebkuchen und Schokoladen-Nikoläuse in den Supermärkten. Doch wir wissen aus Erfahrung: Plötzlich überrascht uns der Herbst, ehe man mit ihm gerechnet hat. Und die Zeit beginnt, in der man die Füße unter der Wolldecke verstecken kann und viel wärmendes Licht um sich entzünden möchte. Heißen wir die goldene Jahreszeit mit all ihren bunten Farben willkommen und holen uns die gemütliche Wärme mit prasselnden Kaminen und Öfen in unsere vier Wände. 

Hier ist das Angebot genauso vielfältig wie das Farbenspiel des Herbstes: frei stehend, drehbar oder eingebaut, mit Backofen und Herd integriert oder gar als optische Attrappe. Allein das Betrachten künstlich erzeugter Flammen macht schon warm ums Herz. Die einen sagen, „in die Flammen schauen“ beruhige, die anderen halten einen Kaminabend für den „besseren Kinofilm“.

Ofen mit Mehrwert: Holzherd „Tyrola TR_A 90“ als Einbauvariante, von Greithwald Herde.

Der Holzherd 

Diese Ofen-Form erlebt ihr Comeback als Multitalent. Im Handumdrehen ist besonders in einer Wohnküche der Raum beim Kochen direkt mitgeheizt. Die Ausführungen sind ähnlich variabel wie die der vielfältigen Küchendekore. 
Vorteil: funktional: Kochen, Backen und Heizen.Nachteil: Wärmenutzen nur in einem einzigen Raum.

Der Grundofen

Dieser Klassiker, auch Kachelofen genannt, zeichnet sich durch ein sehr hohes Wärme-speicher-Vermögen aus. Man könnte ihn auch als erste Heizung bezeichnen. Keramik ist das ideale Speicher-Material für Wärme. Die Feuerstätte befindet sich auf dem Boden. 
Vorteil: Sehr lange Wärmeabgabe schon nach kurzer Feuerungszeit (strenge Bestimmungen für die Feuerkammern).
Nachteil: Platzgebunden am Schornstein.

Alter Schwede! Kaminofen „Prestige Basic“ von Lotus Heating Systems, (hier mit Stahlseiten).

Der Kaminofen

Diesen Ofen-Typus nennt man auch Schweden-Ofen. Er steht variabel im Raum und wird über ein Ofenrohr am Schornstein angeschlossen. Die Wärme wird über Konvektion erzeugt und über Luftschächte in den Raum abgegeben. Vom Boden aufgenommene kalte Luft wird im Ofen wiederum erwärmt. 
Vorteil: Angenehme Wärme-Bedingung: kompatibler Schornsteinanschluss.
Nachteil: Geringer Wärmespeicher.

Der Elektrokamin 

Mit einer Kaminumrandung und einer Elektro-Beflammung lädt dieses hübsche Raum-Accessoire auch in Mieträumen zum Kaminabend ein. Auf der Konsole lassen sich einzelne Objekte arrangieren. Die Flammen-Intensität wird über die Fernbedienung gewählt.
Vorteil: optisches Flammen-Kino fürs Wohlfühl-Gefühl ohne Schornstein.
Nachteil: geringer Wärmenutzen.

Stylischer Feuerball: Bioethanol-Feuerstelle „Globe black low mystic sand“, drehbar, 
entdeckt bei Vauni.

Der Bioethanol-Kamin

Diese Variante ist definitiv ein hübsches Raum-Accessoire oder ein Eyecatcher für einen Raum ohne lautes Prasseln der Flammen. Hier geht es um ästhetische Optik und Vermittlung des schönen Scheins. Weder Schornstein noch Gas – hier wird mit Bioethanol inszeniert. 
Vorteil: Platz frei wählbar, keine Rußbildung, kein Anschluss über den Schornstein 
Nachteil: Wärmenutzen gering  

Der Pelletofen – Wasserführend

Hier ist ein Wasserwärmetauscher integriert, welcher die Wärme durch die Verbrennung der Pellets über einen Pufferspeicher in den vorhanden Heizkreislauf einbringt. Die gespeicherte Wärme kann jederzeit bedarfsgerecht abgerufen werden. 
Vorteil: Ideal für Niedrig- oder Passivhäuser.
Nachteil: Relativ kleine Glasfläche.