Grünen

Endspurt im Garten 

Aline Müller, Online-Editor 16. Oktober 2024

Wenn die Sommerblüher langsam weichen und die Tage kürzer werden, ist es  Zeit, im Garten und auf dem Balkon  vorzusorgen. Wir erklären, wie  Obstgewächse, Rasen und Kübelpflanzen gut durch Herbst und Winter kommen.

Ist der Garten gut vorbereitet, kann ihm der Schnee nichts anhaben. FOTO: Flora Press

Herbst- und Winterzeit sind für passionierte Gärtner eine ruhige Zeit. Die Arbeit im Grünen wird immer weniger, auch die Vorbereitung auf die kälteren Monate erfordert ungleich weniger Arbeit als die Vorbereitungen im Frühjahr. Dennoch müssen bestimmte Pflanzen und Gewächse ein wenig geschützt und vorbereitet werden, damit sie Regen, Schnee und Frost gut überstehen. Grundsätzlich können alle Pflanzen an der frischen Luft bleiben, bis der erste Frost kommt. Dann ist es vor allem für sensible Südfrüchte wie Zitronen, Orangen und Mandarinen wichtig, dass sie in wärmere Gefilde umziehen. 

Sensibelchen beachten

Beschneiden Sie die empfindlichen Gewächse, bevor es ins Winterlager geht, regt dies im folgenden Jahr Wachstum und Blütenbildung an. Doch nicht alle Südfrüchte sind so sensibel wie Zitrusfrüchte – Bananen und Feigen können auch bei Frost draußen bleiben. Rücken Sie diese in einen geschützten Bereich, zum Beispiel in die Nähe der Hauswand, das schont ihre empfindlichen Wurzeln. Auch wenn die Pflanzen im Winter weniger schön aussehen, ist dies kein Grund zur Sorge. Sobald es im Frühjahr bergauf geht, hübschen sie sich wieder auf! 

Im Winterkleid: Von Jute und Leinen geschützt, überstehen Wurzeln und Krone den Frost. FOTO: Strauss

Bitte einpacken! 

Heimische Obstgehölze wie Himbeeren und Brombeeren überwintern gern im Freien. Diese Gewächse können, genau wie andere Obstbäume und Hecken, jetzt zurückgeschnitten werden. Das gilt auch für winterharte Stauden: Schneiden Sie diese leicht in Form, vor allem wenn sie das Wachstum anderer Nachbarpflanzen einschränken. Beachten Sie dabei, nicht nur seitlich zu arbeiten, sondern die Pflanzen ebenfalls von unten auszulichten. Ob Ihre Gewächse im Kübel oder im Beet überwintern, spielt keine Rolle. Für alle gilt aber: Im freien Erdboden bleiben die Wurzeln länger warm, ein Topf kühlt wesentlich schneller aus. Für Kübelpflanzen gilt also: bitte einpacken! 

Gut geschützt

Dazu wickeln Sie die Töpfe am besten in Jutesäcke, Bambus-  oder Filzmatten. Für besonders kalte Tage eignet sich auch Luftpolsterfolie. Da die Folie jedoch wie ein Treibhaus wirkt und es zu Schimmelbildung kommen kann, sollte diese nur kurzzeitig verwendet werden. Eine optisch ansprechendere Lösung: die Töpfe mit Kaninchendraht umwickeln und den Bereich zwischen Topf und Draht mit Laub, Reisigzweigen oder Schnittresten auffüllen. So entsteht ein natürlicher Schutz für die Pflanzen, die der natürlichen Witterung ausgesetzt bleiben. Tipp: Um Töpfe vor dem Platzen zu schützen, sollten Sie diese schräg auf Untersetzer stellen – so kann das Wasser einfach ablaufen.

Verstecksuche: Zum Überwintern suchen Igel gern Laubhaufen auf. FOTO: Adobe

Perfekter Unterschlupf

Laubhaufen schützen aber nicht nur die Wurzeln von Beerensträuchern und mehrjährigen Pflänzchen, auch Igel und andere Insekten nutzen die herabgefallenen Blätter als Unterschlupf. Verblühte Pflanzen wie Sonnenblumen sollten ebenfalls unbedingt im Garten bleiben. Obwohl ihr Anblick nur noch wenig Freude bereitet, bieten sie Insekten Nahrung sowie einen passenden Unterschlupf. Apropos Unterschlupf: Bringen Sie Ihre nicht winterharten Pflanzen im Winter an einem geeigneten Ort unter. Dies sollte ein heller, aber nicht zu warmer Platz sein. Temperaturen von 5 bis 10 Grad Celsius sind für Zitrone und Co. perfekt geeignet, bereits ab einer Temperatur von 15 Grad setzt das Wachstum ein, und die Pflanzen werden in ihrem Biorhythmus gestört. Sollen Ihre Pflanzen im Keller überwintern, muss dort die Beleuchtung passen, dafür sind zum Beispiel LED-Lampen hilfreich. 

Rasenpflege

Im Gegensatz zu anderen Gewächsen benötigt der Rasen im Winter nur wenig Pflege, der letzte Schnitt sollte zwischen Ende Oktober und Mitte November erfolgen. Kürzen Sie den Rasen dabei auf ungefähr vier Zentimeter – so sind die Grashalme stabil genug, um Frost zu überstehen. Zudem knicken sie bei dieser Länge unter Schnee nicht so stark um, und es entsteht eine natürliche Schutzschicht, unter der keine Pilze heranwachsen können. Im Gegensatz zu Blumenbeeten sollten Schnittreste und Laub vom Rasen entfernt werden, damit das Grün gut atmen kann. Ein wenig Kaliumdünger hilft, die Fläche fit zu halten und den Rasen perfekt auf die nächste Grün-Saison vorzubereiten.

Nutzen Sie herabgefallenes Laub als Schutz für die Wurzeln: FOTO: Strauss

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