Wohnen

Die neue Kleiderordnung

Nora Dickmann, Online Editor 2. März 2022

Wie viel Kleidung benötige ich wirklich? Und wie sortiere und verstaue ich meine Sachen am besten? WOHNIDEE und Ordnungs- Expertin Sabine Nietmann erklären, mit welchen Methoden Sie dem Kleider-Wirrwarr effektiv entgegenwirken können

Viel zu entdecken: Kleidung sortieren macht glücklich, zum Beispiel, wenn man alte Schätze findet. Foto: The Organicer

Aussortieren – Ordnung mit System

Sie möchten dem Kleider-Chaos in Ihrem Schlafzimmer endlich den Kampf ansagen? Dann beginnen Sie, auszusortieren. Doch es reicht nicht, mal eben drei Teile auf die Schnelle und für ein gutes Gewissen aus dem Schrank zu verbannen. Nehmen Sie sich dafür genügend Zeit, erklärt Sabine Nietmann von The Organicer: „Je nach Schrankgröße empfehle ich vier bis sechs Stunden.“ Denn es ist wichtig, alles – und wirklich alles – aus dem Schrank zu räumen. „Nur so hat man eine leere Fläche vor sich und kann überlegen, ob und wie die Aufteilung im Schrank wirklich Sinn macht“, sagt die Ordnungs-Expertin. Tipp dazu: Kleidung, die bereits länger als ein Jahr lang nicht mehr getragen wurde, sollten Sie aussortieren und zum Beispiel an soziale Einrichtungen spenden.

Für das Sortieren eignet sich das Drei-Kisten-System: In der ersten Kiste landet die Kleidung, die bleibt. In die zweite Box legen Sie jene, die gehen muss. Und in Kiste drei sammeln Sie Kleidungsstücke im Stand-by-Modus – am Ende des Aussortierens wird hier noch einmal final durchgeschaut und dann entschieden. „Ihr Ziel sollte es sein, am Schluss nur echte Lieblingsteile zu besitzen. So sparen Sie künftig wertvolle Zeit beim Anziehen, Sie fühlen sich wohl in Ihrer Kleidung und machen morgens auch gern den Schrank auf“, rät Sabine Nietmann.

Kleider ordnen mit „Capsule Wardrobe

Unter dem Begriff „Capsule Wardrobe“ versteht man eine begrenzte, auf das Minimum reduzierte Garderobe. Bei diesem System stimmen Sie Ihre Outfits aufeinander ab und kombinieren die Stücke so, dass Sie lediglich (noch) eine kleine Anzahl davon besitzen. Das sorgt für Platz in unserem Kleiderschrank, schont Geldbeutel und Umwelt und spart darüber hinaus Zeit bei der Suche nach geeigneten Kleidungsstücken. Nur ist dieses System auch das Richtige für Sie? Sabine Nietmann rät: „Um das herauszufinden, können Sie auch bei sogenannten Challenges im Internet mitmachen. Dabei versuchen Sie, zum Beispiel über zwei Monate lang mit einer limitierten Anzahl Kleidungsstücke auszukommen.“ Und bei wem sich ein sicheres Gespür hinsichtlich Kombinations- und Variationsplanung zeigt, ist geeignet für die minimalistische „Capsule Wardrobe“.

Kleidung richtig verstauen

Raumwunder: Ordnungsexperten favorisieren Schubladen, um die Tiefe eines Schrankes zu nutzen. Foto: The Organicer

Die einen schwören aufs Einrollen, die anderen sortieren nach Farbe, und wiederum andere falten am liebsten die Kleidung. Die Ordnungs-Expertin ist ein klarer Fan der Falttechnik, bei der alles geviertelt wird: „Zuerst faltet man die Arme des T-Shirts ein. Dann wird von oben und von unten jeweils ein Teil bis zur Mitte ein- geklappt, sodass man eine Art Päckchen erhält.“ Dieses Prinzip basiert übrigens auf einer Idee von Ordnungs-Beraterin und Bestsellerautorin Marie Kondo, die seit einigen Jahren die Inspiration schlechthin in Sachen Ordnung ist und Expertinnen wie Sabine Nietmann begeistert.

Kleidung farbig ordnen

Kennen Sie das Sortieren von Kleidung nach Regenbogenfarben? Dieses Ordnungs-System für Kommoden oder Kleiderstangen haben die US- Amerikanerinnen Clea Shearer und Joanna Teplin mit ihrem Label The Home Edit perfektioniert. Egal, welche Stücke Sie nach diesem Prinzip sortieren – selbst die langweiligste Schublade sieht anschließend aus wie ein farbenfrohes Pop-Art-Werk! Das Regenbogenfarben-System verschafft schnell Orientierung und spart somit wertvolle Zeit.

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