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Willkommen im alten Wassermühlenhaus 

Aline Müller, Online-Editor 6. September 2024

Aus einem Anwesen mit Geschichte zauberten Moniek und Bram ein bezauberndes Ferienhaus für die ganze Familie – und für jeden, der ebenso verliebt ist in die schöne Landschaft Südfrankreichs. Mit großer Wertschätzung für die alten Dinge entstand ein Haus mit viel Herz, Seele und spanischen Vibes.

Grün ummantelt: An der Fassade des alten Hauses schmiegt sich eine Glyzinie entlang. FOTO: Coco Features/Gea Laar 

Die Vorstellung, am Wasser zu leben, ist für die meisten der Inbegriff von Urlaub und Erholung. So auch für Moniek und Bram Drexhage. Das niederländische Ehepaar stieß vor vier Jahren bei Beauville in Südfrankreich auf eine ehemalige Wassermühle aus dem Jahr 1770. Diese liegt direkt neben dem Fluss Petite Séoune, an den Moniek und Bram gemeinsam mit ihren drei Kindern Fleur, Toon und Dieuwertje sowie Hund Pietje in der Vergangenheit bereits einige Ausflüge unternommen hatten. „Wir sind regelmäßig in der Nähe eines alten Mühlenhauses ins Wasser gegangen“, erzählt Moniek, „ein wunderbarer Ort.“ Und plötzlich stand genau dieses Mühlenhaus zum Verkauf.

Antike Schönheit: Solch hübsche Keramik in Grün- und Brauntönen findet sich auch in den Schränken im Haus. FOTO: Coco Features/Gea Laar 

Rustikaler Charme

Schon nach der ersten Besichtigung verfiel die Familie dem rustikalen Charme des alten Bauwerks. „Die Atmosphäre erinnerte mich an eine spanische Finca, mit diesen weißen Wänden und der gebeizten dunklen Eiche. Ich habe mich in den großen Magnolienbaum vor dem Haus verliebt. Er filtert das grelle Sonnenlicht und erzeugt im Haus ein schönes Schattenspiel.“ Schnell entschied sich das Paar, das Wassermühlenhaus in ein stilvolles und komfortables Ferienhaus für die ganze Familie umzubauen. Neben der traumhaften Lage und seiner interessanten Historie bestach das Gebäude mit seiner Großzügigkeit. Platz genug also, um einen Teil des Anwesens für Freunde und Verwandte sowie für alle weiteren Liebhaber dieser bezaubernden französischen Landschaft zur Miete einzurichten – als Ferienhaus im Ferienhaus eben.

Der Schirm ist in die Schubkarre in Beton eingegossen und gut zu verschieben. FOTO: Coco Features/Gea Laar 

Robust und gemütlich

Allerdings war „Le Moulin Calbel“, wie das Haus in dieser Gegend genannt wurde, in einem schlechten Zustand. „Eigentlich kam es einer Ruine gleich“, erzählt Bram. Im Inneren schienen die meisten Holzarbeiten zerstört worden zu sein. Vor allem die alten Eichendielen, in die Moniek sich auf Anhieb verliebt hatte, waren nicht mehr zu retten. „Das tat weh“, sagt Moniek. „Wir waren diesem alten Holz verfallen. Gleichzeitig bot es uns aber die Möglichkeit, unter dem neuen Boden eine Fußbodenheizung einzubauen. Das erschien uns in einem so großen, alten Haus mit dicken Mauern als sehr gemütlich.“ Abgeschlossen wurde der Boden mit einem edlen Betonputz, genannt Beton Ciré. Sein sanftes Grau verbindet nun alle Räume – ähnlich wie fließendes Wasser – miteinander. 

Besondere Atmosphäre

Um die frühere Atmosphäre des alten Holzes noch weiter zurückzuholen, beizte Moniek die alte Haustür dunkelbraun, auch die Schranktüren der offenen Küche erhielten dieselbe Farbe. „Dadurch entstand eine schöne und robuste Basis, die sehr frisch und gleichzeitig gemütlich wirkt.“ Ziel war es, das Haus wieder in seine ursprüngliche Form zu bringen und den alten Charme weiter zu stärken.

Vintage-Flair: Die Lampe und das Gemälde sind weitere Flohmarktfundstücke. FOTO: Coco Features/Gea Laar 

Alt und neu kombiniert

Als echte Flohmarktliebhaberin weiß die Niederländerin, wo man Möbel mit Charakter sowie ausgefallenes Geschirr, Gemälde und Lampen erhält. „Im Sommer gehe ich jeden Sonntag auf einen kleinen Flohmarkt, dabei ist die Suche nach schönen alten Dingen ein Hobby. Vor allem, weil sie in ein altes Haus wie dieses wirklich gut hineinpassen und zur Atmosphäre beitragen.“ Moniek wählt ihre Möbel und Accessoires nach Gefühl aus. Diese haben fast immer sanfte Naturtöne, die sich wunderbar miteinander kombinieren lassen. In den Küchenschränken stapeln sich die schönsten Teller, Schalen und Krüge. „Ich liebe robuste Keramik in Erdtönen und mit Retroprints“, gesteht sie.

Voller Ideen: Moniek brachte ihre Kreativität in den Umbau mit ein. FOTO: Coco Features/Gea Laar 

Dem Wasser und der Geschichte so nah 

Ein Seitenarm der Petite Séoune und somit auch ein Stück Geschichte fließt direkt unter einem Teil des Hauses hindurch. Bis vor vierzig Jahren trieb hier noch das Wasser in das alte Mühlenrad, das Getreide zu Mehl mahlte. Obwohl das Rad bereits vor einigen Jahren verschwand, erinnert heute in der Küche noch eine übergroße Ofentür aus Eisen an die Vergangenheit. Von dort aus gelangt man auf die über dem Wasserlauf angelegte Terrasse. Ein toller Ort für ein sonniges Mittagessen mit Blick auf das glitzernde Wasser im restaurierten Mühlenlauf. „Es ist wunderbar, an heißen Tagen hier ins Wasser steigen zu können“, freut sich Moniek. So viel ist klar, in der „Moulin Calbel“ würden wir uns definitiv ein paar Tage einmieten un