Wunderbare Wildblumen
Einen tollen Blumenstrauß pflücken und gleichzeitig Tieren einen Lebensraum bieten? So können Sie sich Ihre eigene Wildblumenwiese anlegen – sogar mit essbaren Blüten, die sich nicht nur in der sommerlichen Küche gut machen.
Während Wildblumen bei vielen unserer Großmütter in der Küche dazugehörten, erleben sie jetzt ein Comeback. Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch gesund. Von Gänseblümchen im Wildsalat über einen Melissentee am Abend bis hin zu einer Suppe gewürzt mit Kapuzinerkresse. Sie können sich Ihr eigenes Wildblumenparadies schaffen. Darüber freut sich auch die heimische Tierwelt. Ob Biene, Hummel, Schmetterling oder Igel. Als Wildblumen oder Wildblüten werden alle nicht kultivierten Pflanzen bezeichnet, die Blüten tragen. Unter anderem zählen dazu Gänseblümchen, Ringelblume, Löwenzahn oder Brunnenkresse.
Artenvielfalt erhalten
Sie wünschen sich eine farbenfrohe Bereicherung für den Garten, die zur Artenvielfalt beiträgt und eine umweltfreundliche Alternative zum Rasen ist? Hier darf es ruhig etwas wilder zugehen. Eine Wildblumenwiese ist weitaus pflegeleichter als Rasen. Unter anderem kommt sie mit viel weniger Wasser aus und die Wildblumen blühen auch nach längeren Hitzewellen. Sie sparen Ressourcen, Geld, Zeit und tragen zum Umweltschutz bei. Gleichzeitig verströmt eine Blumenwiese zauberhaftes Land-Flair. In Gärtnereien und im Onlinehandel gibt es diverse Samenmischungen für Wildblütenmischungen mit oder ohne essbaren Blüten. Sie können sowohl eine Wiese anlegen, als auch Urban Gardening ausprobieren, wenn Sie nur einen Balkon zum Pflanzen haben.
Gutes Gedeihen
Die Ansprüche einer Wildblumenwiese an den jeweiligen Standort sind recht überschaubar. Damit die ausgebrachten Blumen nicht verdrängt werden, sollte die Fläche nicht bereits mit vielen Wildkräutern bewachsen sein. Am besten gedeiht eine Wildblumenwiese auf eher kargen, sandigen Böden. Sonne sollten die wilden Blumen auch abbekommen. Ein paar Stunden am Tag reichen aus. Am besten verwenden Sie zudem heimische Wildblumensamen. Die Pflanzen sind an das regionale Klima angepasst. Die Samen werden idealerweise Samen im Frühjahr oder im Sommer in die Erde gebracht. Im Spätsommer ist die Aussaat aber auch noch möglich.
Easy going
Eine Wildblumenwiese anzulegen ist nicht schwer. Neben dem Saatgut und dem Standort ist auch eine gute Bodenvorbereitung wichtig. Dazu entfernen Sie die Grasnarbe, Wildkräuter und Steine von der Fläche. Sorgen Sie für einen lockeren Boden. Dieser muss für die meisten Wildblumen nicht nährstoffreich sein. Pro Quadratmeter Fläche sollten Sie etwa fünf bis zehn Gramm Wildblumensamen verteilen – und zwar gleichmäßig mit der Hand oder mit einer Aussaatmaschine. Nachdem Sie die Samen ausgebracht haben, müssen sie etwas angedrückt werden. Das geht beispielsweise mit einer Walze oder einem Brett.
Geduld zahlt sich aus
Wässern Sie den Boden nach der Aussaat erstmal vorsichtig. Er sollte also nicht überschwemmt werden. Halten Sie die Wiese dann mindestens vier bis sechs Wochen lang feucht. Das heißt regelmäßig gießen, wenn es nicht sowieso regnet. Bleiben Sie geduldig – Schließlich wachsen Wildblumen nicht über Nacht. Sind die Blumen bereits gut gewachsen, müssen Sie die Wiese nur bei extremer Trockenheit ein wenig wässern. Gemäht werden sollte höchstens zwei Mal im Jahr. Am besten kürzen Sie nicht die gesamte Fläche auf einmal, damit sich Insekten auf der anderen Seite ein neues Zuhause suchen können.
Gut zu wissen
- Auf die Suche gehen: Wenn Sie lieber erst mal Wildblumen pflücken möchten, können Sie auf Wiesen oder am Feldrand suchen. Sie sollten allerdings nicht unmittelbar an befahrenen Straßen oder auf gespritzten Nutzfeldern wachsen.
- Giftig oder nicht: Ein wenig Wissen gehört dazu, wenn Sie auf die Suche nach Wildblumen gehen, denn viele genießbare Blüten haben ähnlich aussehende, giftige Doppelgänger. Am besten kaufen Sie sich einen Ratgeber oder nutzen eine App. Sind Sie sich nicht sicher, dann lassen Sie die Wildblumen lieber stehen.
- Neues lernen: Auch Wildblumen-Wanderungen sind eine schöne Erfahrung. Bei der angeleiteten Suche nach Wildblumen in der Gruppe können Sie viel lernen und sich auch gegenseitig austauschen.
- Die sind geschützt: Beachten Sie, dass manche Wildblumen unter Naturschutz stehen. Wenn Sie nicht in Ihrem eigenen Garten wachsen, sollten Sie das in jedem Fall ernst nehmen. Dazu gehören unter anderem Arnika und Schlüsselblumen. Es gilt die sogenannte Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) in Deutschland. Auch Schnittlauch, Bärlauch und Schneeglöckchen zählen zu den bedrohten Pflanzen zählen auch Schneeglöckchen, Bärlauch und Schnittlauch. Sie können sich zum Beispiel auch beim BUND Naturschutz und dessen Wildblumenverzeichnis informieren.