Tipps & Trends

Endlich mehr Raum

Aline Müller, Online-Editor 6. November 2023

Gekonnt und mit ein paar kleinen Tricks kannst du kleine Räume in ihrer vollen Größe erscheinen lassen und so das Beste aus deinem Zuhause machen.

Gebündelt wirken mehrere kleinere Elemente nahezu wie eine Sofalandschaft und lassen genügend Raum. FOTO: JYSK

Trick 1 – Flexibel oder multifunktional

Normalerweise frühstückt ihr immer nur zu zweit oder auch mal alleine, aber jetzt habt ihr Besuch? Ein großer Esstisch bietet sich im täglich Wohnen nur an, wenn ausreichend Platz vorhanden ist oder er auch häufig genutzt wird. Ansonsten sind Klapp- und Ausziehvarianten die bessere Lösung, die sich bei Bedarf vergrößern beziehungsweise verkleinern lassen. In Kombination mit Klappstühlen kann der Frühstückstisch so schnell aufgewertet werden. 

Ein weiterer toller Tipp für kleine Räume: Möbel mit einer Doppelfunktion. Zum Beispiel lassen sich manche Regale durch Sichtblenden oder Klappelemente zum Schreibtisch umwandeln. Das hat einen weiteren Vorteil: So kannst du Wohn- und Arbeitsbereich trennen, was sich positiv auf die Psyche auswirkt. Schließlich ist es irgendwann am Tag Zeit, einfach nur noch abzuschalten und mit dem Kopf nicht ständig bei der Arbeit zu sein. Ein Couchtisch mit Stauraum lässt im Nu einiges Verschwinden und sorgt so für Ordnung, die den Raum direkt klarer und größer erscheinen lässt. Ein Klassiker der Multifunktionsmöbel sind Schlafsofas oder Schrankbetten. Am Morgen weicht die Liegefläche einem Wohnbereich.

Setze Akzente, die zwar ein kleiner Eyecatcher sind, den Raum aber nicht unruhig machen. FOTO: Tikamoon

Tipp 2 – Die reduzierte Variante, bitte

Kleine Räume sollten nicht mit vielen Möbeln überfrachtet werden. Plane klug und gestalte mit System. Trotzdem kannst du natürlich deinen eigenen persönlichen Stil einfließen lassen und auch mal zu größere Möbelstücke wählen, wie zum Beispiel Ecksofa, das allerdings allein durch seine Form Platz spart. Es ist sogar besser, sich auf wenige größere Möbel zu beschränken, anstatt sich mit vielen kleinen Teilen zu umgeben. Wenn es zu kleinteilig wird, kann sich das Auge nicht entscheiden. Es entsteht eine optische Unruhe und der Raum wirkt ganz schnell vollgestopft. Das gilt auch für die Deko.

Unser Top-Tipp: Reduziert euch. Nehmt weniger Möbel und schaut euch nach Stücken um, die vielleicht sogar gleich mehrere Funktionen auf einmal erfüllen, zum Beispiel Sitzmöbel mit Stauraum. Dazu ein filigraner Sessel und schon ist die Sitzecke perfekt abgerundet. Behalte eine klare Linie bei und überlege dir schon im Vorhinein. Welche Funktion die Möbel in einem bestimmten Raum übernehmen und welches Raumgefühl du dir wünschst. Beim Gestalten des Zimmers lassen sich oft Synergien nutzen.

Tipp 3 – Alles gut verstaut

Ordnung ist die halbe Miete in kleinen Räumen. Wenn hier auch noch alle möglichen Gegenstände oder Klamotten in der Gegend rumfliegen, ist Chaos vorprogrammiert und der Raum wirkt nicht mehr offen und einladend. Daher ist genug Stauraum wichtig. Du kannst neben Regalen, Schränken, Kommoden und Co. auch Schranklösungen für Nischen und tote Zimmerecken finden. So nutzt du den verfügbaren Raum wirklich gut aus und es wirkt direkt ordentlicher. Hier kannst du zum Beispiel auch die Klappstühle verstauen, die nur gebraucht werden, wenn sich Besuch ankündigt.

Ton-in-Ton zu einer klaren Linie im Wohnzimmer. FOTO: Living4media

Tipp 4 – Farbzauber

Im Wohnbereich ist auch durch Deko-Elemente, Kissen, Körbe und Co. so einiges los. Ein kleiner Raum kann größer wirken, wenn du eine einheitliche Farbigkeit schaffst. Beispielsweise helle, gern auch zart pastellige Töne, die nicht stark hervorstechen. Bei Ton-in-Ton-Varianten gilt: je heller, desto besser. So verschmelzen Teilflächen und werden dadurch vergrößert. Im Bad kannst du kleine Versorgungsinseln bilden und den Raum bist unter die Decke nutzen. Hast du nur wenig Platz zur Verfügung, sorge für ein klares und ruhiges Erscheinungsbild. Dennoch darfst du natürlich auch Akzente setzen und einzelne, helle Flächen durch dunklere Textilien eine Grenze setzen. Abzuraten ist allerdings von stark gemusterten Bereichen oder zu viel Deko. Bleibe möglichst in einem Farbspektrum. Wenn neutrale Farben oder helle Naturtöne nicht so deins sind, kannst du es zum Beispiel mit Blautönen versuchen, die auf eine Art und Weise den Himmel nachahmen, wodurch wir direkt eine gewisse Weite empfinden. Möchtest du an der Wand nicht auf Muster verzichten, dann arbeite am besten mit Streifen, die aber nicht zu kontrastreich sind, Blau neben Gelb wäre viel zu bunt, wohingegen Weiß neben Beige wieder für mehr Ruhe und Sanftheit sorgt.

Alle Ecken nutzen. Mit einem ausklappbaren Schreibtisch kannst du Wohn- und Arbeitsbereich mit wenigen Handgriffen wieder voneinander trennen. FOTO: A litte design

Trick 5 – Den Durchblick behalten

Kleine Räume sollten nicht dick auftragen, dürfen aber durchaus dem Auge auch die Möglichkeit geben, durch die Gegend zu schweifen und ein paar optische Hürden zu entdecken. Arbeite mit transparenten Elementen wie Glas oder Acryl. Sie sind dezent und fügen sich nahtlos in das Raumbild ein. Auch filigrane Holz- oder Metallmöbel, die eine durchscheinende Struktur besitzen können ein Highlight sein und dem kleinen Raum Leichtigkeit verleihen.

Trick 6 – Spieglein, Spieglein

Altbewährt und bis heute nicht aus der Mode gekommen: Spiegel als Raumvergrößerungskonzept. Wähle dazu möglichst große, bodenstehende Modelle aus. So kannst du den Raumeindruck auf einfache Weise vervielfachen. Bedenke dabei allerdings, welche Wand sich im Spiegel zeigt. Eine sehr ruhige Wand mit eher leerer Fläche und beispielsweise ohne Bücherwirrwarr oder Motivtapete ist am besten geeignet. Nahezu grenzenlose Weite kannst du auch suggerieren, wenn sich ein Durchgang oder Fensterelement spiegelt. Spiegel sind ein günstige und vor allem schnelle Methode, kleine Räume optisch zu vergrößern