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Wow, ist hier viel Platz

Aline Müller, Online-Editor 30. November 2024

Wir müssen nicht immer nach den Sternen  greifen. Hören wir auf, uns nach einer größeren Wohnung zu sehnen oder von mehr Räumen zu  träumen – machen wir mit diesen 10 Tricks das Allerbeste aus unserem Zuhause.

Wenig Raum und trotzdem ein hohes Maß an Gemütlichkeit. Mit dem richtigen Farb- und Designkonzept kein Problem. FOTO: A little design

Mit Farbe zaubern

Wir leben oft in Räumen, in denen irre viel los ist. Schränke, Tische, Stühle, Sessel, Sideboards, Regale. Darauf Deko, daneben weitere Kisten und Körbe. Wie es eben so ist im Leben. Gibt man dem Ganzen allerdings eine einheitliche Farbigkeit – bei kleinen Räumen eine leuchtend helle, gerne auch zart pastellige –, sticht nichts hervor, Teilflächen verschmelzen und werden dadurch vergrößert. Bildet man wie im Badezimmer kleine Versorgungsinseln und nutzt den Raum bis unter die Decke, scheint alles stimmig und aufgeräumt.

Bei der Ton-in-Ton-Version gilt hier, je heller desto besser – und das nicht nur bei Wand und Decke; auch bei den Möbeln vermeidet man so unsortierte Kleinteiligkeit. Das Erscheinungsbild ist klar und ruhig, was wesentlich ist, hat man nur wenig Platz zur Verfügung. Trägt das Regal die Farbe der Wand, wird es förmlich eins mit ihr. Große Schränke verschwinden, Couchtische werden vom Boden absorbiert. Es gibt auch Möglichkeiten, mit leichten Kontrasten zu arbeiten; einzelne helle Flächen weiten den Raum, dunkle bieten Grenzen. Von stark gemusterten Abschnitten und vielerlei Deko raten wir hier ab – sie können zwar coole Eyecatcher sein, sind für einen großzügigen und ruhevollen Raumeindruck aber eher nachteilig.

Ton in Ton wirkt das Schlafzimmer edel und durch die hohen Fenster, die Licht hereinlassen, offener. FOTO: Pexels

Mit Transparenz

Wählen wir bei kleinen Räumen Teile, die nicht dick auftragen, sind wir schon auf einem guten Weg. Sie bieten treue Dienste, halten sich aber in Form- und Materialsprache moderat zurück. Sie geben dem Auge die Möglichkeit zum Umherschweifen und bilden keine optischen Hürden. Helferlein aus Glas oder Acryl sind dezent und fügen sich nahtlos ins Bild. Generell setzt man in einem begrenzten Raum auf eher weniger Dinge. Braucht man nun aber viele Stücke – wie Stühle hin und wieder –, ist das eine gute Lösung. Ähnlich ist es mit Möbeln, die durch eine filigrane Metall- oder Holzstruktur etwas Durchscheinendes besitzen. Diese Durchlässigkeit des Materials schenkt dem Raum Leichtigkeit.

Diese Wandleuchte sieht elegant aus und hilft, den Raum optimal auszuleuchten. FOTO: Lindby

Mit Licht

Benutzt man möglichst viele Lichtquellen, werden Räume nicht nur optimal ausgeleuchtet, man kann hiermit auch herrlich tricksen. Gerade indirektes Licht eignet sich gut, um den Raum zu strecken. Gleitet das Licht an der Wand entlang und strahlt nach oben, bestenfalls an eine helle Decke, lösen sich Flächen sozusagen auf. Ideal sind flache und unauffällige Deckenfluter, Wandleuchten oder Lichtvouten, sie öffnen den Raum optisch und lassen ihn luftiger wirken. 

Mit Spiegeln

Eines der ältesten Raumvergrößerungs-Rezepte ist der Spiegel. Wählt man ein möglichst großes, boden-stehendes Modell, kann man den Raumeindruck auf einfache Weise vervielfachen. Jedoch sollte bedacht werden, welche Wand sich im Spiegel zeigt. Super ist eine helle, ruhige, großzügige und leere Fläche, ohne Bücherwirrwarr, Motiv-tapete oder Regale mit kleinteili-ger Deko. Klasse wäre, es spiegelt sich ein Durchgang oder gar Fensterelement; so wird spielerisch grenzenlose Weite suggeriert.

Zarte Elemente lassen sich wunderbar kombinieren und der Raum wirkt sofort größer. FOTO: AdobeStock

Mit wenigen, kleinen Formaten

Nutzen Sie bei wenig Platz lieber kleine und zarte Elemente, die sich miteinander kombinieren lassen. Hocker zum Beispiel, die auch als Beistelltisch funktionieren oder zusätzlichen Stauraum bieten. Lieber zwei Sesselchen mit Pouf anstelle einer riesigen, den Raum erdrückenden Sofalandschaft, mit denen man kleine Grüppchen bilden und sie gegebenenfalls auch mal in die Ecke schieben kann. Oder eben Objekte mit Mehrfachnutzen, die sich zu Longchair oder gar Bett ausklappen lassen. So hat man bei Nichtgebrauch nicht nur optisch Freiflächen generiert, sondern auch viel Platz für mögliche andere Nutzungen gewonnen. Es sollte allerdings nicht zu vielfältig und kleinteilig werden, insbesondere die Deko, da der Blick nicht zur Ruhe kommt und das Auge permanent an irgendetwas hängen bleibt. 

Mit raumhohen Elementen 

Ob Schrank oder Vorhang, viele Elemente kann man einsetzen, um den Raum höher wirken zu lassen. Vorgabe hierbei: Nutzen Sie die gesamte Raumhöhe aus. Die einzelnen Flächen vergrößern sich, Grenzen verschwimmen, es entsteht ein harmonischer Eindruck. Raumhohe Vorhänge und Einbauschränke, gerne ohne Dekor oder Muster, tragen zur Ruhe des Einrichtungskonzepts bei.

Die Wand ist ein echter Hingucker. Mit Regalen und Hängeschränken können Sie auch hier den Raum sinnvoll nutzen und trotzdem stilvoll einrichten. FOTO: Pexels

Raum nutzen 

Hat man so richtig, richtig wenig Platz – Mini-Räume, die alles können sollten –, müssen Nischen bestückt, jedes Teil auf ein Mindestmaß reduziert, Elemente in die Höhe gebaut, Orte wie Schlafzimmer, Stauraum und Durchgang einfach gestapelt werden. Oft nutzen Menschen den vorhandenen Platz nicht und reihen ihre Möbelschätze an der Wand entlang. Sie vergessen dabei, welches Potenzial in der Höhe ihrer Räume steckt. Zugegebenermaßen ist es einfach, Dinge miteinander und nebeneinander auf den Boden zu stellen, ohne sich Gedanken zu machen, wie man schwere Elemente an der Wand befestigt, geschweige denn andere Teile damit überbaut. Bei Mini-Räumen ist aber genau das sehr Erfolg versprechend. Stauräume in Nischen nutzen, und zwar bis unter die Decke. Fugen und Spalten rund um Schränke nutzen und auf Kante befüllen. Wollen wir hier nun die Fläche schließen, um optische Ruhe in das Fachgefüge zu bekommen, versehen wir die Nachbarwand mit Scharnier und Tür oder einer an der Decke laufenden Schiene sowie einem Vorhang.

Mehrfach einsetzbar

Haben wir Sorge, einen fehlenden Raum, beispielsweise ein geeignetes Plätzchen für Gäste und Homeoffice in Kombination zu finden, helfen uns Teile, die man nach Bedarf anderweitig nutzen kann. Ein Tisch, bestenfalls mit Schüben ausgestattet, der ohne Arbeit und zur Seite geschoben eine wunderhübsche Ablage darstellen kann. Aufgeräumte Dekofläche einerseits, schnell griffbereit für PC und Co. Oder aber Daybeds und Schlafsofas. Sie sehen nicht provisorisch aus, sind mit Kissen eine kleine feine Sitzgelegenheit, bei spontanen Besuchen ein wertvoller und flink gemachter Schlafplatz.